Splinter Cell: Conviction (Singleplayer)

Dieser Test bezieht sich nur auf den Singleplayer. Für den Test zum Multiplayermodus von Splinter Cell Conviction hier klicken.
Die Stealth-Shooter Reihe Splinter Cell geht in die fünfte Runde. Conviction heißt der neuste Sprössling der durchaus erfolgreichen Spielereihe, der allerdings nicht mehr wirklich als Stealth-Shooter bezeichnet werden kann, da er deutlich actionlastiger ist als seine Vorgänger. Dies lässt sich bereits beim ersten Blick auf die Verpackung erahnen, da Conviction der einzige Teil der Serie mit einer USK 18 Freigabe in Deutschland ist.
Doch ist dieser Wandel gleichzeitig auch ein Mangel?
Wir sagen: Nur teilweise!
Aber nun erstmal von Anfang an.
Die Story
In Splinter Cell Conviction spielen wir wie in den Vorgängern den (ehemaligen) Agenten Sam Fisher, der jedoch diesmal nicht für der zum NSA zugehörigen Geheimorganisation Third Echelon arbeitet, sondern gegen sie, um eine Verschwörung gegen die Regierung der USA aufzudecken, mit der auch der Tot seiner Tochter Sarah zusammenhängt, für den er Vergeltung will. Das Spiel beginnt mit einer Vorblende, in der ein gefesselter Sam von seiner ehemaligen Kollegin Anna "Grim" Grimsdottir mit einer Pistole bedroht wird. Begleitet wird dies von Kommentaren eines sich in Gefangenschaft befindenden Freundes von Sam.


unsere ehemalige Kollegin Grim bedroht uns mit einer Waffe
Kurz darauf befindet sich Sam 74 Stunden vor diesem Ereignis noch seelenruhig in einem Café auf Malta sitzend, als plötzlich ein Kellner mit einem auf einem Silbertablett angerichteten Handy + Headset erscheint was Sam verwundert entgegennimmt.
das Dessert: ein Handy inklusive Headset für den sich auf Malta befindenden Sam Fisher
Kaum befindet sich das Headset im Ohr, erklingt durch es eine vertraute Stimme. Moment mal, ist das nicht Grim? In 74 Stunden wird sie uns mit einer Waffe bedrohen, und nun ruft sie uns an, um uns vor ein paar miesen Typen in der Nähe zu warnen, die letztendlich nur Kanonenfutter für die obligatorische Tutorialmission sind? Sehr merkwürdig. Da aber unser Sam noch nicht ahnt, was auf ihn zukommen wird, begibt er sich brav auf den Weg über einen Markt, auf dem ein paar Gestalten schon mit gezückter Waffe auf uns warten, die angeblich was mit dem Tod von Sams Tochter zu tun haben sollen. Nun lernen wir als Spieler schon die ersten neuen Gameplayelemente kennen, wie das mit nur einer Taste von Deckung zu Deckung hechten, oder das sogenannte Markieren und Ausschalten.


Letzteres funktioniert folgendermaßen:
1. Gegner im Nahkampf ausschalten (mithilfe des von Sam beherrschten Kampfstils Krav Maga kein Problem)
Schritt 1: Gegner im Nahkampf ausschalten


2. Nun haben wir die Möglichkeit, je nach gewählter Waffe bis zu vier Gegner in Sichtweite mit Roten Pfeilen über dem Kopf zu markieren
Schritt 2: Gegner markieren
3. E drücken und Sam schaltet alle markierten Gegner auf elegante Weise ohne attackiert zu werden aus
Schritt 3: Ausschalten


Nach diesen kurzen Schießeinlagen müssen wir noch einen flüchtenden Gangster bis auf eine Herrentoilette verfolgen, um ihn auf brutale Art und Weise zum sprechen zu bringen. Dazu packen wir ihn erst, um danach innerhalb eines bestimmten Bereiches unsere Aggressionen an ihn mithilfe der Inneneinrichtung gegen die wir ihn schleudern, auszulassen. Das bedeutet, wenn jemand mal nicht mit uns kooperiert, wird sein Kopf wahrscheinlich die ein oder andere Begegnung mit einem Klavier, einem Fernseher oder auch wie im ersten Verhör möglich, einem Spiegel machen, was ihn dann hoffentlich zum plaudern bringen sollte. Diese äußerst brutalen Verhöre, die mehrmals im Spiel auftauchen werden, tragen bestimmt ihren Teil zu der USK 18 Freigabe bei.


Verhöre enden immer schmerzhaft für den Gegner
Verhör zu Ende, Mission vorbei

Die Story wird durch an die Wand projizierte Videos vorangetrieben
Wenn sie diese erste Mission nach schätzungsweise 10-20 Minuten erfolgreich beendet haben, und sich fragen, wo denn das sich im Schatten heimlich Anschleichen an die Gegner bleibe, werden sie bestimmt nicht der einzige sein. Doch an dieser Stelle kann ich ihnen nur bedingt Hoffnung machen, da sich im Laufe des Spieles zwar einige Möglichkeiten ergeben, sich an Rohren langzuhangeln oder Gegner mithilfe technischer Gadgets wie die Haftkamera abzulenken, allerdings lässt sich das Spiel genauso gut mit stupider Ballerei durchspielen. Pazifistische Spieler der alten Splinter-Cell Teile oder der Metal Gear Solid Reihe sind hier fehl am Platze. Wurde man früher noch dadurch belohnt, Level ohne Gewalt zu meistern, ist es im fünften Teil von Splinter Cell schier unmöglich ein Level zu meistern, ohne irgendeiner virtuellen Spielfigur Schmerzen zugefügt zu haben.

Fazit: 
Trotz diesem Kritikpunkt lässt sich sagen, dass das mit einer Spielzeit von gerade mal 8 Stunden zu kurz geratene Spielerlebnis von Splinter Cell Conviction ein durchaus spaßiges ist. Es erinnert zwar nur noch kaum an frühere Teile der Serie, doch Ubisoft hat Mut bewiesen, das Spiel der durchaus spannenden Story und dem Charakter Sam Fisher anzupassen, der einen deutlichen Wandel durchlebt hat, ausgelöst durch den Tod seines besten Freundes und ehemaligen Vorgesetzten Lambert und seiner Tochter Sarah im Vorgänger. Der "neue" brutale Sam wirkt nicht mehr so abgebrüt und cool wie früher, sondern sehr authentisch aber auch verletzlich. Das Spiel schafft es gekonnt den Spieler mit ihm mitfühlen zu lassen und Emotionen zu wecken, was in diesem Fall nicht nur ein leeres Werbeversprechen ist.




Das neue Deckungssystem funktioniert flüssig und einfach
   


in einer kurzen Rückblende erfahren wir hilfreiche Tipps wie der hier..


...oder wie das schon erwähnte Markieren und Ausschalten









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